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Reference Code | AGoF 679 |
Title | Nachlass Marga Bührig |
Creation Date | 1812 – 2017 |
Provenance | Bührig, Marga (Rolle: Aktenbildnerin) |
Level of Description | Fonds |
Extent (linear metres) | 7.3 |
Extent and medium of the unit of description | 64 Behältnisse (62 Schachteln, 1 Folio-Schachtel, 1 Dokumentenrolle) |
Context | |
Administrative / Biographical History | Marga Bührig (17.10.1915 in Berlin - 13.02.2002 in Binningen) war Germanistin, feministische Theologin, Studienleiterin im Bereich Frauen- und Erwachsenenbildung sowie Kämpferin für die Frauenbewegung, insbesondere für die christliche Frauenbewegung. Sie engagierte sich für die Ökumene, für die Friedensbewegung, für unabhängige Lebensformen von Frauen, die Rechte von Homosexuellen und für Altersfragen. Für ihr Engagement erhielt Marga Bührig 1998 einen Ehrendoktortitel der Universität Basel. Marga Bührig zog 1926 mit ihren Eltern von Waldenbuch DE nach Chur, wurde 1934 Schweizerin und absolvierte die Matura an der Bündner Kantonsschule. 1939/1940 schloss sie ihr Erststudium in Germanistik und Geschichte an der Universität Zürich als Dr. phil. ab, erwarb das Mittelschullehrerdiplom, unterrichtete an verschiedenen Zürcher Schulen und war publizistisch tätig. Berufsbegleitend studierte Marga Bührig ab 1944 Theologie und gründete 1945 das Reformierte Studentinnenhaus in Zürich, wo sie auch selbst wohnte. 1946 nahm Marga Bührig am 3. Frauenkongress teil, war 1947 Gründungsmitglied des Schweizerischen Evangelischen Frauenvereins (EFS) sowie Vorstandsmitglied und Redakteurin der Zeitschrift "Die evangelische Schweizerfrau". Im gleichen Jahr befreundete sich Marga Bührig mit der Theologiestudentin Else Kähler, baute mit ihr vom Studentinnenhaus ausgehend eine Frauen-/Bildungsarbeit und privat eine lebenslange Beziehung auf. 1954 wurde Marga Bührig Europa-Sekretärin der neu gegründeten Frauenabteilung des Reformierten Weltbundes, reiste zum ersten Mal in die USA und knüpfte erste Kontakte mit der weltweiten Ökumene. 1958 arbeitete sie für die SAFFA, war 1959-1964 im Vorstand des Bundes Schweizerischer Frauenorganisationen (BSF) und erhielt 1963 das Bürgerrecht der Stadt Zürich. 1959 wurden Marga Bührig und Else Kähler gemeinsam beim Evangelischen Tagungszentrum Boldern als Studienleiterinnen angestellt und ihre bisherige Frauenarbeit in die Arbeit des Zentrums eingebunden.1971-1981 übernahmen sie die Co-Leitung von Boldern und setzten sich für die Entwicklung der kirchlichen Erwachsenenbildung, für eine gesellschaftliche Öffnung der Kirche und für soziale Gerechtigkeit ein. Die Durchführung von Tagungen über "Probleme der Homosexualität" des Tagungszentrums und der Paulus-Akademie führte 1978 zu Marga Bührigs Auftritt in der umstrittenen Ausgabe der SRF Tele-Arena zum Thema Homosexualität. Öffentliche Bekanntheit erlangte sie darüber hinaus als Vortragsrednerin, Radio-Sprecherin der "Worte zum neuen Tag" sowie Autorin von zahlreichen Artikeln. Nach ihrer Pensionierung intensivierte Marga Bührig ihr Engagement für die Frauen-Friedensbewegung, die Feministische Theologie und die Ökumenische Bewegung: 1981 war sie eine der Initiantinnen der Frauenstelle für Friedensarbeit als Abteilung des Christlichen Friedensdienstes (cfd), nachdem sie bereits 1977 gemeinsam mit Aline Boccardo und Leni Altwegg die Zürcher Gruppe der Frauen für den Frieden gegründet hat. Ab 1983 war sie 8 Jahre lang im Präsidium des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK), nahm an internationalen Weltkirchenkonferenzen teil und zog mit ihren beiden Freundinnen Else Kähler und Elsi Arnold in eine Hausgemeinschaft in Binningen. 1987 erschien sowohl Marga Bührigs Autobiographie als auch ihr Buch zur Feministischen Theologie. Ende 1997 gründete Marga Bührig die „Marga Bührig-Stiftung“, die Förderpreise für feministisch-befreiungstheologische Arbeiten vergibt. |
Archival History | Der Bestand gelangte in zwei Ablieferungen ins Gosteli-Archiv: Der erste Teil übergab Elsi Arnold, die Lebensgefährtin von Marga Bührig, dem Archiv im Juni 2010 unter der Auflage einer verlängerten Schutzfrist. Ein detailliertes Ablieferungsverzeichnis existiert nicht. Nach Elsi Arnolds Ableben im Jahr 2020 erfolgte eine Nachlieferung mit weiteren Unterlagen, u.a. Fotoalben und losen Fotografien, Korrespondenz, Tagebüchern, Tonträgern, Unterlagen zum Ökumenischen Rat der Kirchen, von/zu Marga Bührigs Familie und zur Abdankungsfeier. |
Immediate Source of Acquisition or Transfer | Abl. 2010 (Vereinbarung vom 29.6.2010) Abl. 2020-17 (Nachlieferung) |
Content and Structure Area | |
Scope and content | Biographische Unterlagen, Tagebücher, Korrespondenz, Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträge, Aufsätze, Vortragsmanuskripte, handschriftliche Notizen, Unterlagen zur beruflichen, kirchlich-theologischen und gesellschaftspolitischen Tätigkeit, Dokumentationen, Fotografien und Fotoalben, Tonaufnahmen, Videos; Unterlagen der Eltern und weiterer Vorfahren. |
Appraisal, Destruction and Scheduling Information | Eine überwiegende Mehrheit der ins Archiv gelangten Unterlagen aus dem Nachlass von Marga Bührig wurde archiviert. Kassiert wurden Dubletten und Mehrfachexemplare, Zeitungsartikel ohne Zusammenhang zur Aktenbildnerin und ihren Tätigkeiten, lose Dokumente und Bücher Dritter, lose Ansichtskarten (vermutlich «Reisesouvenirs», da unbeschrieben), sowie einzelne Objekte. |
Accruals | Es werden keine Neuzugänge erwartet. |
System of arrangement | Da der Nachlass weitgehend ungeordnet ins Archiv gelangte, wurde die innere Ordnung des Bestandes grösstenteils vom Archiv hergestellt. Bestehende Dossiers und bereits geordnete Einheiten wurden beibehalten. Zahlreiche Unterlagen aus der ersten Ablieferung stammen von Else Kähler. Sofern für sich stehend wurden diese ausgesondert und in einen eigenen Bestand überführt: AGoF 702 Nachlass Else Kähler. Da die beiden Frauen zusammen wohnten und arbeiteten, konnte die Provenienz nicht immer klar Marga Bührig oder Else Kähler zugeordnet werden. Beide Bestände enthalten Unterlagen der jeweils anderen Lebensgefährtin. Einige wenige Unterlagen zur Marga-Bührig-Stiftung und zum Marga-Bührig-Förderpreis wurden ausgesondert, um mit der künftig erwarteten Ablieferung der Marga Bührig-Stiftung zusammengeführt zu werden. |
Conditions of Access and Use | |
Protection period until | 2040 For archive records that are subject to a protection period, a request for inspection can be made. Please allow enough time for this. It may take several working days to examine the request. Contact: info@gosteli-archiv.ch |
Conditions Governing Access | Der gesamte Nachlass steht gemäss Schenkungsvereinbarung mit der Deponentin bis 2040 unter Schutzfrist. Entsprechend sind die Archivalien, abgesehen von untenstehenden Ausnahmen, nicht frei zugänglich. Über die Bewilligung von Einsichtsgesuchen entscheidet die Marga Bührig Stiftung (Kontakt via Gosteli-Archiv, siehe oben). Ausnahmen: Von der Schutzfrist ausgenommen sind publizierte Texte, Zeitschriften, Bücher und andere Publikationsformate. Auf Anfrage prüft das Gosteli-Archiv gewünschte Archiveinheiten auf deren Zugänglichkeit. Handelt es sich um bereits publizierte Dokumente, ist kein Einsichtsgesuch nötig. |
Allied Materials | |
Publication Note | Publikationen von Marga Bührig:
Publikationen über Marga Bührig (Auswahl, chronologisch gelistet):
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Description Control | |
Permalink | https://gosteli.anton.ch/objects/29562 |
Identifier | Title | Date | Level of description | Other information | |
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Persönliche Unterlagen | 1915 – 2003 | Class | Protection period until: 2040 | ||
Publizistische Tätigkeit, Werke | 1933 – 2001 | Class | Protection period until: 2040 | ||
Berufliche Tätigkeit, Erwachsenenbildung | 1946 – 2002 | Class | Protection period until: 2040 | ||
Kirchlich-theologische Tätigkeit | 1949 – 2009 | Class | Protection period until: 2040 | ||
Gesellschaftspolitische Tätigkeit | 1946 – 2002 | Class | Protection period until: 2040 | ||
Dokumentation | 1956 – 2017 | Class | Protection period until: 2040 | ||
Audiovisuelles | 1916 – 2002 | Class | Protection period until: 2040 | ||
Objekte | 1812 – 1993 | Class | Protection period until: 2040 | ||
Unterlagen der Eltern | 1840 – 1971 | Class | Protection period until: 2040 |