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AGoF 612 :: Nachlass Gertrud Heinzelmann (Bestand)

Identifikation
SignaturAGoF 612
TitelNachlass Gertrud Heinzelmann
Entstehungszeitraum1903 – 1999
Provenienz
Heinzelmann, Gertrud (Rolle: Bestandsbildnerin)
VerzeichnungsstufeBestand
Umfang (Lfm)

12.8

Umfang (Beschreibung)

111 Schachteln (12.8 Lfm.)

Kontext
Verwaltungsgeschichte / Biographie

Gertrud Heinzelmann (17.06.1914 in Wohlen (AG) - 04.09.1999 in Benglen)

Ausbildung/Berufstätigkeit: Ausbildung am Mädchengymnasium der Stadt Zürich. Studium der Rechtwissenschaften an der Universität Zürich. Dissertation "Das grundsätzliche Verhältnis von Kirche und Staat in den Konkordaten" 1942 bei Zaccaria Giacometti in Allgemeinem Staatsrecht: 1938-1941. Auditoriat am Bezirksgericht Zürich: 1942-1943. Schriftstellerische Tätigkeit. Rechtsanwältin bei der Schutz AG / Büro Dr. Eigenmann, Rechtsschutzversicherung: 1949-1961. Leiterin Büro gegen Amts- und Verbandswillkür Migros-Genossenschaftsbund: 1964-1976, Sekretärin: Hedwig König Würgler. 1961, 1971/1972 und 1975 Aufenthalte in Brasilien. Studium der Kunstgeschichte, Archäologie und Kirchengeschichte an der Universität Zürich: 1976-1984.

Gesellschaftliches Engagement: Frauenstimmrechtsverein Zürich: Mitglied: ab 1954, Vizepräsidentin: 1956-1962, Präsidentin: 1962-1966, Ehrenmitglied. Schweizerischer Verband für Frauenstimmrecht (später: Schweizerischer Verband für Frauenrechte): Zentralvorstandsmitglied: 1956-1976, Präsidentin: 1959-1960, Mitglied Juristische Kommission, Präsidentin Juristische Kommission: ab 1972, Ehrenmitglied. Verfasserin von Texten und wissenschaftlichen Studien zur Diskriminierung der Frauen in der katholischen Kirche, zum Frauenstimm- und Wahlrecht. Eingabe an das 2. Vatikanische Konzil vom 23. Mai 1962. Forderung der Gleichstellung der Geschlechter in der katholischen Kirche und Zulassung der Frauen zur Ordination. Gründung Interfeminas-Verlag, der erste deutschsprachige Verlag für Frauenpublikationen: 1962. Einzelmitglied der St. Joan's International Alliance: ab 1963. Mitarbeit in der interdiözesanen Sachkommission 9, "Beziehungen zwischen Kirchen und politischen Gemeinschaften" und Einberufung in die Synode 72 im Bistum Chur: 1969-1974. Frauenkommission Migros-Genossenschafts-Bund: 1976. Mitglied der Arbeitsgruppe Strafvollzug der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen: 1976-1978. Mitglied Initiativkomitee der Volksinitiative "Gleiche Recht für Mann und Frau".

Preisverleihungen: Auszeichnung Binet-Fendt-Preis (1981), Ida-Somazzi-Preis (1992) und der Gesellschaft zu Fraumünster (2001) als Anerkennung für ihr Engagement für die Rechte der Frau.

Familie von Gertrud Heinzelmann: Mutter: Bertha Marie Heinzelmann-Zimmermann (27.04.1886-22.06.1963) ; Vater: Franz Johann (Hans) Heinzelmann (25.11.1887-30.07.1954), Kaufmann für die Zwirnerei "Zwicky Nähseide und Nähgarn" in Wallisellen. ; Schwester: Elisabeth Flückiger-Heinzelmann (13.06.1916-26.05.1971) ; Grosseltern: Barbara Bertha Zimmermann-Müller (27.09.1861-23.02.1933) und Franz Josef Zimmermann (07.03.1861-07.03.1926) ; Onkel: Franz Xaver (Frank) Zimmermann (17.07.1890-04.06.1993), Kaufmännische Lehre im "Haus Walser" in Wohlen, danach Arbeitsaufenthalt für das Maison Walser, unter Robert Walser in Paris, ab 1917 in London, Reslaw Hats, Lebensgefährtin: Gladys Channon ; Onkel: Paul Zimmermann (20.01.1892-27.11.1974), Elektro-Monteur bei Alioth Basel (später Brown-Boveri), 1914: Militärdienst in der Cavallerie, Ausbildung in der Leder-Branche bei Bally Schuhfabriken in Schönenwerd, ab 1918 für Bally in Südamerika (Santiago, Montevideo, Buenos Aires), in Rio de Janeiro Aufbau der Gerberei S.A. Cortume Carioca zu einem Grossunternehmen, Lebensgefährtin: Anna Weinberg ; Onkel: Max Zimmermann (03.02.1885-verschollen 1914), Ausbildung bei der Firma Paul Walser & Co. AG, Berufstätigkeit in Brüssel. Freiwilliger Kriegsdienst in Belgien während des 1. Weltkriegs.

Ablieferung

Herkunft: Das Archiv wurde ab 1987 der Gosteli-Stiftung in mehreren Etappen durch Gertrud Heinzelmann übergeben. Die Begleitbriefe zu den Akten von Gertrud Heinzelmann befinden sich im Dossier zur Korrespondenz mit Marthe Gosteli (AGoF 612-585). 1997 wurde die Dokumentation über die Stellung der Frau in der Kirche (Konzil 1962, Synode 72) an die Gosteli-Stiftung übergeben. Nach der Übergabe wurden die Unterlagen von der Gosteli-Stiftung vorsortiert und inventarisiert. Eine Nachlieferung von Unterlagen der Familie Zimmermann und Gertrud Heinzelmann wurde am 24.02.2017 durch Barbara Kopp der Gosteli-Stiftung übergeben.

Inhalt und innere Ordnung
Form und Inhalt

Sitzungs- und Versammlungsprotokolle, Statuten, Jahresberichte, Bulletins, Gerichtsakten Rekursfalldossiers betreffend Eintrag ins Stimmregister, Korrespondenz, Broschüren und Zeitungsartikel des Schweizerischen Verbandes für Frauenstimmrecht. Korrespondenz, Dokumentationen, Vorträge, Untersuchungen, Stellungnahmen und Zeitungsartikel des Büros gegen Amts- und Verbandswillkür des Migros-Genossenschafts-Bundes. Korrespondenz und Broschüren der International Alliance of Women und verschiedener Frauenorganisationen anderer Länder. Zeitungsartikel, Referate und Dokumentationen zur internationalen Stellung der Frau. Dokumentationen, Korrespondenz und Eingaben an das Konzil von 1962 und die Synode von 1972. Biographische Unterlagen: Diplome, Pässe, Schulzeugnisse, Privatkorrespondenz, Postkarten, Zeugnisse und Familienkorrespondenz. Eigene Zeitungsartikel und Reaktionen darauf. Manuskripte geplanter und realisierter Artikel. Argumentarien, Broschüren.

Bewertung und Kassation

Einige Zeitschriften wurden zur Ergänzung der Bibliotheksbestände der Gosteli-Stiftung dem Archivbestand entnommen: "Contact" (1982-1996), "International Women’s News" (1961-1997). Dubletten wurden kassiert, ebenso die Ausgaben der "Publik" zur allgemeinen Thematik der Katholischen Kirche, ohne ersichtlichen Bezug zu Gertrud Heinzelmann (1970), lose Zeitungsartikel

Verzeichnungskontrolle
Permalink

Inhalt

 
Signatur Titel Datum Verzeichnungsstufe Sonstiges
Persönliche Unterlagen 1913 – 1999 Klasse
Studium 1930 – 1998 Klasse
Berufliche Tätigkeiten 1947 – 1997 Klasse
Tätigkeit in Vereinen und Organisationen 1911 – 1999 Klasse
Unterlagen zu Fragen der Gleichberechtigung 1923 – 1996 Klasse
Unterlagen zur Stellung der Frau in der Kirche 1944 – 1999 Klasse
Publikationen und audiovisuelle Medien 1925 – 1998 Klasse
Unterlagen der Familie 1903 – 1999 Klasse
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